Vorkalkulation von Holzerntemaßnahmen

Insbesondere wenn der Stehendverkauf für einen Forstbetrieb grundsätzlich in Frage kommt, ist die Vorkalkulation des forstbetrieblichen Wertschöpfungspotenzials, das sich aus dem zum Verkauf vorgesehenen Holz ergibt, im Vorfeld des Einschlags von besonderer Bedeutung.

Ermittlung des forstbetrieblichen Wertschöpfungspotenzials

Auf Seiten der Forstwirtschaft wird der Verkauf von Holz in stehender Form trotz zahlreicher Vorteile vielfach kontrovers diskutiert. Als Konsequenz aus dieser Verkaufsform ergibt sich, dass der einzelne Forstbetrieb seinen eigenen Fertigungsbereich auf die biologische Produktion beschränkt und den traditionell wichtigen Prozess der Ausformung marktfähiger Rohholzsortimente auf den Holzkäufer überträgt. Hierbei besteht grundsätzlich das Risiko, dass das forstbetriebliche Wertschöpfungspotenzial zum Beispiel durch mangelhafte Sortimentierung nicht vollständig ausgenutzt wird. Sofern zur Vermeidung dieses Risikos ein Durchschnittspreis je aufgearbeitetem Raum- oder Festmeter vertraglich vereinbart werden soll, steht der Forstbetrieb vor der Herausforderung, die angemessene Höhe dieses Preises vor dem Einschlag zu bestimmen. Gleiches gilt, wenn ein Pauschalpreis je ausgezeichnetem Baum festgelegt werden soll.

Vorkalkulation des Sortimentsanfalls in Kiefernbeständen

Zur Ermittlung des forstbetrieblichen Wertschöpfungspotenzials aus dem Verkauf stehenden Holzes hat die Forstbetriebsberatung (FBB) zunächst für Kiefernbestände ein einfaches Verfahren entwickelt, bei dem im Zuge des Auszeichnens der zum Verkauf vorgesehenen Bestände Dimensions- und Qualitätsparameter erhoben werden, die einen wesentlichen Einfluss auf das Volumen- und Sortimentierungsergebnis haben. Als Qualitätsparameter hat sich die so genannte Qualitätsstufe bewährt, die den stehenden Stamm entsprechend seiner Schaftkrümmung nach dem potenziell anfallenden Säge- (ABS) und Industrieholzanteil (IS) klassifiziert.

Qualitätsstufenschema bei der Kiefer

Mit Hilfe eines einfachen Programms auf der Grundlage von MS Excel ® wird aus den Eingangsparametern der potenzielle Sortimentsanfall vorkalkuliert und mit entsprechenden Sortimentspreisen bewertet. Das Programm, das ursprünglich für die Forstbetriebsgemeinschaft Elbeholz entwickelt wurde, können Sie nachfolgend einschließlich einer Kurzanleitung herunterladen.

Programm zur Vorkalkulation von Kiefernbeständen (583 KB)
Kurzanleitung zur Vorkalkulation von Kiefernbeständen (464 KB)


Programmerweiterung TimberLog in Entwicklung

Aktuell wird von der Forstbetriebsberatung (FBB) das Programm TimberLog entwickelt, das über Kiefernbestände hinaus auch die Vorkalkulation des Sortimentsanfalls von Fichten- und Laubholzbeständen ermöglicht. Mit diesem Programm wird es möglich sein, neben Säge- und Industrieholz auch den Anfall von Energieholzsortimenten zu prognostizieren.


Bei Fragen wenden Sie sich bitte gerne per E-Mail an:
Info(@)FBB-Forst.de


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